Möbliert Wohnen – alles andere als verstaubt

  • 8 Jahren vor
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Nicht erst, seit Touristen das Wohnen in privaten Apartments entdeckt haben, wächst die Nachfrage nach möblierten Wohnungen. Das Forschungsinstitut F+B, Hamburg, hat sich den bislang unterschätzten Markt genauer angeschaut und dazu eine Studie veröffentlicht. Danach existiert in Hamburg ein überraschend hoher Anteil möblierter Wohnungen. Nachfrager sind beispielsweise Mitarbeiter überregional oder international agierender Unternehmen, denen ein Hotelzimmer zu teuer oder zu beengt wäre. Zuletzt haben die rechtlichen Probleme für Unsicherheit gesorgt, beispielsweise in Berlin bei der Vermietung von Ferienwohnungen. Die Kurzzeitvermietung einer möblierten Wohnung könnte für diese Fälle ein Ausweg sein.

Das Forschungsinstitut hat das Gesamtangebot in Hamburg im Zeitraum vom 01.01.2016 bis 31.03.2016 untersucht. Die Durchschnittsmiete aller 2.250 untersuchten Wohnungen lag bei rund 17 Euro je Quadratmeter. Nicht möblierte Wohnungen wurden bei Neuvermietungen für durchschnittlich 12,47 Euro je Quadratmeter angeboten, die Angebotsmieten möblierter Wohnungen lagen bei 19,90 Euro, also um 60 Prozent darüber. Möblierte Wohnungen unterliegen ebenso wie unmöblierte den Miethöheregulierungen und Kündigungsfristen des BGB. Bei der Mieterhöhung kann auf die ortsübliche Vergleichsmiete laut Mietspiegel noch ein Möblierungszuschlag aufgeschlagen werden (LG Berlin 63 S 365/01), der vom Zeitwert der Möbel abhängt. Die Berechnung ist jedoch aufwändig und kaum überprüfbar, das gilt insbesondere bei der Anwendung der Mietpreisbremse und wenn kein qualifizierter Mietspiegel existiert. Der Vorteil für Vermieter liegt darin, dass sie für möblierte Wohnungen höhere Mieten erzielen und wegen der kürzeren Mietdauer die Preise häufiger an das aktuelle Marktniveau anpassen können.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Joanna Schulzensohn
Immobilienbewertung Schulzensohn – Sachverständigenbüro für Grundstücksbewertung

„Wir schätzen Werte – wahre Immobilienwerte“
Erstellung von Wertgutachten in Sachsen und Brandenburg, insbesondere in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz.

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