Neubau-Eigentumswohnungen immer seltener im Besitz von Selbstnutzern

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Niedrige Zinsen, fehlende Anlagealternativen und das Versprechen auf eine schnelle Rendite aus Mieteinnahmen in Städten ziehen vermehrt Kapitalanleger und Investoren an. Der Anteil der Privatpersonen und Haushalte mit geringem oder niedrigem Einkommen am gesamten Neubauvolumen von Eigentumswohnungen (Wohnungseigentum) wird immer geringer.

Das zeigt sich auch in der stagnierenden Wohnungseigentumsquote. Sie liegt seit dem Jahr 2003 konstant bei rund 43 Prozent. Trotz anhaltend niedriger Zinsen für Hypothekenkredite koppelte sich die Eigentumsquote in den vergangenen Jahren vom Wachstum der Baufertigstellungen und Baugenehmigungen von Eigentumswohnungen ab. In Deutschland gibt es rund neun Millionen Eigentumswohnungen, von denen etwa 3,7 Millionen von den Eigentümern selbst bewohnt werden. Im vergangenen Jahr wurden fast 60.000 neue Eigentumswohnungen errichtet, doppelt so viele Eigentumswohnungen wie noch 2010, dennoch bleibt die Eigentümerquote nahezu unverändert. Dabei ist Wohnungseigentum ein wichtiger Baustein zur privaten Altersvorsorge und laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) – bezogen auf die laufenden Ausgaben um bis zu 30 Prozent günstiger als das Wohnen zur Miete. Selbst in angespannten Wohnmärkten liegt der Kostenvorteil noch bei über 20 Prozent. Es bedarf also einer gezielten Förderung, um die Eigentumsquote zu erhöhen. Der Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV) plädiert aus diesem Grund für eine sogenannte Freizugsprämie für selbstnutzende Wohnungseigentümer. Diese Prämie soll selbstnutzenden Wohnungseigentümern beim Neubau oder Ersterwerb einer Eigentumswohnung zugutekommen, wenn dafür eine Mietwohnung frei wird. Die Prämie würde Haushalten mit geringem Eigenkapital und niedrigem Einkommen die Finanzierung erleichtern, müsste aber an Einkommensgrenzen gekoppelt sein, um Mitnahmeeffekten oder Spekulationen entgegenzuwirken, fordert der DDIV.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Joanna Schulzensohn
Immobilienbewertung Schulzensohn – Sachverständigenbüro für Grundstücksbewertung

„Wir schätzen Werte – wahre Immobilienwerte“
Erstellung von Wertgutachten in Sachsen und Brandenburg, insbesondere in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz.

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